Anpacken und selber ausprobieren!

    Nach einer langen Zwangspause kommt in diesem Herbst wieder Schwung in die Berufsmessen, die ein wichtiger Mosaikstein auf dem Weg zur Berufswahl sind. Einige Berufsschauen haben bereits stattgefunden, andere wie die Zentralschweizer Bildungsmesse Zebi stehen noch bevor. Der interaktive Hotspot für Jugendliche auf Lehrstellensuche zeigt, wie Berufswahl Spass machen kann und zielführend ist.

    (Bilder: zVg) Nicht mehr digital, sondern direkter Kontakt: Gleich mit anpacken an der Zentralschweizer Bildungsmesse Zebi vom 11. bis 14. November 2021.

    Berufsmessen wurden abgesagt, Schnupperlehren verschoben, der Kontakt zu Firmen war nur schwer herzustellen: Für Jugendliche ist die Berufsbildung in Corona-Zeiten eine Herkulesaufgabe. «Der Übergang vom Ende der obligatorischen Schulzeit ins aktive Berufsleben ist für unsere Jugendlichen auch in normalen Zeiten sehr anspruchsvoll und einschneidend», weiss Christine Davatz, Vizedirektorin des Schweizerischen Gewerbeverbandes sgv und Bildungsverantwortliche. «Angefangen bei der Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und der Entwicklung eines Berufswunsches bis zur konkreten Lehrstellensuche stellt dieser Prozess die angehenden jungen Berufsleute vor viele Herausforderungen.»

    Selber ausprobieren macht Spass.

    Doch es zeigen sich die ersten Silberstreifen am Horizont: nicht nur ist der Lehrstellenmarkt 2021 mit per Ende September rund 77’000 unterzeichneten Lehrverträge gemäss dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI stabil geblieben, sondern auch die Ausbildung- und Berufsmessen sind zurück – und zwar in realer Form. Im September sind bereits die ersten Events wie die Berufsmesse Thurgau erfolgreich über die Bühne. Weitere Berufsmessen finden im Oktober und November noch statt. Dazu gehört auch die Zentralschweizer Bildungsmesse Zebi. Sie findet vom 11. bis 14. November zum dreizehnten Mal in der Messe Luzern statt. Rund 500 Schulklassen aus der ganzen Zentralschweiz mit insgesamt 14’000 Schülerinnen und Schülern sowie 10’000 Erwachsene erweitern dort ihren Berufshorizont. Über 160 Berufsverbände, Schulen und Unternehmen präsentieren dabei ihre vielseitigen Aus- und Weiterbildungsangebote. Während vier Tagen werden 140 Berufe und über 600 Weiterbildungsangebote vorgestellt.

    Mit der Berufsmesse Zürich ein Zeichen setzen
    Die Berufsmesse Zürich bringt vom 23. bis 27. November wieder Leben ins Zürcher Messegeschäft. Rund 500 Lehrberufe, Grund- und Weiterbildungen ermöglichen es dabei, den Jugendlichen, auf spielerische Art zahlreiche Inspirationen, Lern- und Aha-Effekte zu sammeln. Während fünf Tagen soll am grössten Berufswahl-Treffpunkt der Schweiz ungeniert ausprobiert, gefragt und entdeckt werden. «Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Jahr die Berufsmesse Zürich wieder durchführen können. Die rekordverdächtigen Anmeldezahlen zeigen, dass bei den Jugendlichen ein grosses Bedürfnis herrscht», sagt Encarnación Maria Dellai, Leiterin Berufsmesse Zürich.

    Die Veranstalter wollen mit der Berufsmesse Zürich ein Zeichen setzen – ein Zeichen für die Jugend, für die Zukunft und die KMU-Wirtschaft. «Trotz der aussergewöhnlichen Situation, wollen wir mutig in die Zukunft blicken, statt vor Unwägbarkeiten zu kapitulieren», so Thomas Hess, Geschäftsleiter des KMU- und Gewerbeverbandes Kanton Zürich (KGV). Und Dieter Kläy, Präsident der Berufsbildungskommission beim KGV, doppelt nach: «Den Jugendlichen fehlten aufgrund der Pandemie Anlässe, um mit Unternehmen in den persönlichen Austausch zu treten und Informationen zur Berufsorientierung sowie Eindrücke von verschiedenen Berufen zu sammeln. So sind wichtige Möglichkeiten einfach weggebrochen, um den eigenen «Berufskompass» zu richten. Und weiter sagt der sgv-Ressortleiter: «Mit den diesjährigen Berufsmessen sind wir wieder auf Kurs, damit unser Nachwuchs ihren Berufshorizont erweitern kann.» Gemäss einer Umfrage des KMU- und Gewerbeverbandes Kanton Zürich unter seinen Mitgliedern, welche rund 1000 KMU im Sommer beantworteten, beeinflusst die Corona-Krise bei knapp 87 Prozent der KMU die Anzahl Lernender nicht, welche sie ausbilden wollen.

    Buntes, interaktives Programm für Durchstarter
    Wie kann man Freizeit und Hobby mit einer Lehre vereinbaren? Wie überzeuge ich an einem Vorstellungsgespräch? Was bringt eine Berufsmatur und warum ist dem Beruf das Geschlecht egal? Die Berufsmesse Zürich liefert an den Kurz-Veranstaltungen im Forum auf genau diese Fragen hilfreiche Antworten. Zahlreiche Referenten und Experten zeigen auf, worauf man bei der Lehrstellensuche achten muss und wie man den Berufseinstieg erfolgreich meistert. Für Eltern finden am Mittwochnachmittag und Samstag speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Referate statt.

    Organisiert wird die Berufsmesse Zürich vom KMU- und Gewerbeverband Kanton Zürich (KGV) und der MCH Messe Zürich. Als grösster Arbeitgeberverband des Kantons Zürich ist dem KGV die Berufslehre ein besonderes Anliegen, um die Bedingungen für die KMU-Lehrbetriebe, die 80 Prozent der Lernenden ausbilden, permanent zu verbessern.

    FIUTSCHER findet statt
    Nach einer Coronapause wird vom 17. bis 21. November auch die Ausstellung für Aus- und Weiterbildung FIUTSCHER, die alle zwei Jahre stattfindet, durchgeführt. Über 70 Aussteller mit 14 Beufen und 13’000 Besucherinnen und Besucher werden an der fünftägigen Bündner Berufsmesse in der Stadthalle Chur erwartet. «FIUTSCHER lebt von den direkten und persönlichen Kontakten, umso mehr schätzen wir es, dass wir unserem Berufsnachwuchs wieder eine analoge und direkte Berufsorientierung bieten können», freut sich Rico Cioccarelli, Präsident des Organisationskomitees. Organisiert wird die Messe vom Bündner Gewerbeverband.

    Corinne Remund

    Weitere Informationen zu den Messen unter:
    www.berufsmessezuerich.ch
    www.fiutscher.ch
    www.visit.zebi.ch

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